Auf du und du mit CicerU ;-)

Latein. Tot oder lebendig!?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit der Frage „Latein. Tot oder lebendig!?“ machten sich am Wandertag in der letzten Schulwoche vor den Sommerferien die komplette EF, die Klasse 7c sowie das begleitende Lehrerteam bestehend aus Frau Exner sowie den Herren Dr. Bretschneider, Galczynski, Heger, Kalde und Linderkamp auf den Weg ins Kloster Dalheim zur dortigen Latein-Sonderausstellung. Es begann schon lebendig, nachdem die Siebtklässler abgesetzt worden waren und es für die EF ans Wandern ging. Mit einem Quiz, erstellt von ihren Mitschülerinnen Jule Schäfers und Aurelia Koch, gingen die Oberstufenschüler:innen vom Hochwasserrückhaltebecken nach Dalheim, was sich als herausfordernder als erwartet herausstellte. Denn die quatschende Schülermenge sah sich einem Weg voller Babyfrösche ausgesetzt. Erstmals wurde klar: Ganz tot kann Latein nicht sein, denn der Fluch der Latona begegnete den Schüler:innen nun in ihrem realen Leben. Ihrerseits die Babyfrösche verfluchend, bahnten sich die EF-Schüler:innen also vorsichtig ihren Weg weiter zum Kloster.

Im Kloster angekommen teilte sich die Gruppe. Während sich der Großteil auf den Weg zum Klostergarten oder in die Ausstellung machte, blieb ein Teil zurück und ließ sich von Herrn Dr. Bretschneider in die Regeln des Mölkkys – einem finnischen Wurfspiel – einweisen. Um 50 Punkte zu erreichen und als erster mit seiner Gruppe fertig zu werden, vergaß auch so mancher Schüler, dass fünf plus null nicht fünfzig ist. Spaß und Eifer auf den Wiesen waren jedenfalls groß.

In der Ausstellung lernten die Schüler:innen unterdessen elf Biografien kennen, die ihnen einen Einblick in die unterschiedlichsten Viten von Cicero über Erasmus von Rotterdam bis hin zu Asterix gaben. Bald wurde klar, dass Latein nicht nur im alten Rom entscheidend war, sondern sich seinen Weg bis hin in die Neuzeit bahnt. Sei es in der Biologie oder in der Werbung, wo wir täglich mit Nivea (nix, nivis = Schnee) Creme und Magnum (groß) Eis konfrontiert werden.

Aus der kühlen Ausstellung ging es hinaus in den sonnigen Klostergarten. Doch selbst im barocken Konventgarten blieb der lateinische Bezug nicht weit entfernt, denn der Wortbestandteil Konvent stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie Versammlung. Die Schüler:innen nahmen es also beim Wort und versammelten sich unter den Bäumen zum Essen und Chillen, ehe es zurück zu den anderen Gruppen ging, um sich gemeinsam über das neu gewonnene Wissen auszutauschen, wobei der sachliche Ton der Ausstellung in der lockeren Stimmung unterging.

Nachdem sich die Gewinner der vorigen Mölkky Wettkämpfe untereinander herausgefordert hatten und die Lehrer:innen trotz ihrer Bemühungen nicht gegen das Wurftalent ihrer Schüler:innen ankamen, widmeten sich die Oberstufenschüler:innen der Entgegennahme ihrer Latinumsurkunden. Stolz und zu großen Teilen auch erleichtert nahm ein(e) jede(r) ihre bzw. seine Urkunde entgegen.

Munter, aber allmählich auch müde machten sich Schüler:innen und Lehrer:innen schließlich auf den Rückweg und ließen die Ausstellung und so manche Oberstufenschüler:innen auch den Lateinunterricht hinter sich. Ob es jedoch gänzlich möglich ist, Latein aus seinem Leben zu verbannen, bleibt wohl genauso fraglich, wie, ob diese Sprache tot oder lebendig ist.

Anna Schmidtmann (jetzt Q1)