"Als wenn nichts wäre"… "Ins Blaue" hinein – als Kunstforscher unterwegs in Paderborn und Umgebung
Kurz vor den Herbstferien machte sich die Klasse 5a mit dem Bus auf den Weg nach Schloss Neuhaus, um in der Ausstellung "Ins Blaue… eine Farbe erleben" im Kunstmuseum im Marstall ihre im Kunstunterricht begonnenen Forschungen zum Thema Farbe an echten Kunstwerken und naturkundlichen Objekten zu erweitern.
Ausgerüstet mit Forscherheft und Kamera ließen sich vor Ort die vielfältig zusammengestellten Exponate rund um das Thema Blau genauer unter die Lupe nehmen: neben dem metallisch leuchtenden Morphofalter, der von einem Dunkelblau dominierten Pfauenschleppe und dem türkisfarbenen Federkleid des Eisvogels, gab es viele Porträts, Landschaftsgemälde und Stillleben zu untersuchen, in denen der Farbe Blau häufig eine symbolische Bedeutung zugeschrieben wird. Die Museumspädagogin Carolin Ferres aus dem Stadtmuseum beantwortete die vielen Fragen der Kunstforscher und begleitete uns mit interessanten Fakten zu der Lieblingsfarbe vieler Kinder durch die Ausstellung. Im Anschluss mischten die Schülerinnen und Schüler dann ihre ganz persönlichen Blautöne mit Acrylfarben und gestalteten individuelle Farbtafeln, so dass wir spätestens am Ende unseres Forscherausflugs unser "blaues Wunder" erlebt hatten.
Nicht ganz so weit hatten es die Kunstforscher der Klasse 6b, als sie kurz nach den Herbstferien in die Ausstellungsräume des Kunstvereins direkt gegenüber vom THEO eingeladen wurden. Dort warteten bereits die Paderborner Künstlerin Eva Wilcke und die Vorsitzende des Kunstvereins Frau Dr. Alexandra Sucrow auf die Kinder, um mit ihnen gemeinsam die ausgestellten Objekte der Künstlerin und die ausdrucksstarken Zeichnungen des Paderborner Künstlers Marcel Zorn ganz neu zu entdecken.
Besonders begeistert waren die Schülerinnen und Schüler von den aus faserüberzogenen Kugeln zusammengesetzten spinnenartigen Kreaturen Eva Wilckes, die ihnen - auf Spiegeln präsentiert - interessante Sichtweisen auf die Kunst ermöglichten. Aber auch die tiefrot verästelten Korallenformen aus papierumwickeltem Draht und weitere filigrane Objekte aus hauchdünnem Papier forderten uns zu einer intensiven Betrachtung heraus. Vor dem Hintergrund der eigenen künstlerischen Auseinandersetzung der Kinder mit einer selbst gewählten Pflanze, die zurzeit im Kunstunterricht an verschiedenen Stationen grafisch und plastisch erforscht wird, waren insbesondere die Informationen der Künstlerin zu ihren selbst geschöpften Papieren aus Pflanzenfasern wie Abaca, Sisal oder Asparagus interessant, die eifrig in den Forscherheften dokumentiert und anhand von Materialproben taktil erforscht wurden. Angesichts der Leichtigkeit der gewählten Materialien drängte sich dem Betrachter die oft gesellschaftskritische Botschaft hinter den Werken nicht direkt auf, sondern musste von jedem einzeln hinterfragt und erforscht werden. "Als wenn nichts wäre" war der Titel der Ausstellung, die den Kunstforschern der 6b als "Da war doch was" in guter Erinnerung bleiben wird.