Europa (ἡ Εὐρώπη) und der Stier

Schon mal überlegt, warum Europa Europa (ἡ Εὐρώπη) heißt? Wieso wir in einer Demokratie (ἡ δημοκρατία) leben, wer sie erfunden hat und warum sie so heißt? Was eigentlich wirklich Olympioniken (ὁ Ὀλυμπιονίκης) sind, im Gegensatz zu dem, was Sportreporter oft sagen?


Eine Referentin...   Wer eine spannende Reise zu den Wurzeln unserer Kultur und Sprache, zu Philosophie, Theater und Sport, zu Architektur und Kunst machen will und diese Reise am Anfang – nämlich in Griechenland - enden lassen will, der liegt mit der Wahl des Faches Griechisch richtig!

...und ihre Zuhörer.

Mit unserem modernen Lehrbuch (Xenia, Verlag C.C.Buchner) beginnen wir ausgehend von (erleichterten) Originaltexten über Götter und Menschen, Abenteurer und Helden, über Theater, über das Alltagsleben in der Antike und vieles mehr zu sprechen – und landen doch immer wieder bei uns selbst: Treibt uns der gleiche Ehrgeiz an wie die Sportler im antiken Olympia? Leiden wir wie die Helden einer griechischen Tragödie? Ist die Kindererziehung, das Engagement für den eigenen Staat und die Gesellschaft genauso hochgeschätzt wie bei den Griechen? Wie gingen die mächtigen griechischen Stadtstaaten mit Fremden um und was können wir daraus z.B. für die aktuelle Flüchtlingspolitik lernen?

Diese Fragen werden in der Oberstufe durch die Lektüre echter Klassiker wie Homer (Ilias und Odyssee), Herodot (Historien), Tragödiendichtung wie z.B. Euripides (Medea), und natürlich der Philosophie Platons vertieft erörtert.

Im Jahr des Abiturs gehen wir dann auf eine Studienfahrt zu den realen Ursprungsorten unserer Kultur, nutzen unsere erworbenen Kenntnisse und besuchen u.a. mit Delphi, Athen, Olympia, Epidauros und Mykene bedeutende Stätten der Antike; aber auch Anlagen aus byzantinischer Zeit und das moderne Griechenland kommen nicht zu kurz. 

Aber die Buchstaben sind so schwer zu lesen!?

Unsere Griechischschüler können in der Regel nach nur zwei Wochen Unterricht die Buchstaben und kurze Sätze flüssig lesen! Und auf der Studienfahrt ergeben die Straßenschilder plötzlich Sinn.

Aber dann muss ich ja schon wieder Vokabeln lernen!

Manchmal muss der Weg erst freigeräumt werden

Ja. Und Grammatik auch. Das Erlernen einer Sprache erfordert das nun einmal. Wer aber von Anfang an konsequent ist, wird feststellen, dass Griechisch auch keine Hexerei ist. Und das, was man für das spätere Leben gewinnt, ist die Mühe wert!

Das klingt nach ganz viel Bildung. Gibt es denn keinen praktischen Nutzen?

Allgemeinbildung ist an sich ganz praktisch...

Griechischschüler profitieren oft in der Oberstufe von ihren Sprachkenntnissen, weil sie Fachbegriffe nicht nur herleiten können, sondern auch demgemäß nicht wie neue Vokabeln auswendig lernen müssen: Ob Polyphänie (in der Biologie), Systeme und Theoreme (SoWi), Homöomorphismus und Homotopie (Mathematik), die Entelechie des Faust in Goethes gleichnamiger Tragödie (Deutsch) usw. Diese Kenntnisse werden auch in jedwedem Studium nicht schaden.

Darüber hinaus sind z.B. Grundkenntnisse in der antiken Dramentheorie in Deutsch und Englischleistungskursen (Shakespeare, Schiller, Goethe und Co.) genauso förderlich, wie z.B. Basiswissen in antiker Geschichte für den Geschichts-LK.

Am Ende der Jahrgangsstufe Q1 kann das Graecum erworben werden, das für einige Studiengänge noch Voraussetzung, bei Uni-Direktbewerbungen aber mindestens förderlich ist.