Nachwuchs-Journalisten diskutieren im Paderborner HNF die Rolle der Medien - Kritische Beobachter
Recherchieren, reflektieren und diskutieren – intensiver als im Alltag hinterfragen die Teilnehmer des 161. Kongresses rund um das Thema »Meinungsfreiheit und Demokratie« ihr mediales Verständnis.
An drei Tagen erhalten die Schüler aus ganz Deutschland auch die Möglichkeit, an journalistischen Arbeitsgruppen und Fachvorträgen renommierter Journalisten wie Prof. Dr. Michael Haller, der über die mediale Verantwortung innerhalb der Gesellschaft spricht, teilzunehmen. Die Infobörse lädt anschließend zur kritischen Diskussion mit den Referenten ein. Begleitet wird das informationsgeladene Wochenende von der Produktion eines TV-Magazins, das den jungen Teilnehmern journalistische Praxiserfahrung vermittelt.
Möglich macht dieses Format die Young Leaders GmbH aus Berlin. Vorab wählen Geschäftsführer Reinhard Werner sowie die Organisatorinnen Verena Bauer und Susanne Hester Bewerber anhand ihres Engagements bei Schülerzeitungen, in Sportvereinen oder anderen ehrenamtlichen Bereichen aus, um ihnen ein Wochenende lang Gelegenheit zu geben, durch den kritischen Diskurs neue Impulse hinsichtlich ihres journalistischen Interesses zu erhalten.
Das Heinz-Nixdorf-Forum in Paderborn ist einmal jährlich Austragungsort des Pressekongresses. Organisatorin Susanne Hester schätzt die Gastaufenthalte in Paderborn: »Die Veranstaltung in Paderborn ist für uns eine Schlüsselveranstaltung. So viele herausragende Journalisten, die in einer derartigen Serie referieren, sind sonst nur schwer zu bekommen.«
Kernintention sei es, den Jugendlichen eine Plattform mit neuem Wissen zu bieten, Inspirationen zu vermitteln und den kritischen Umgang mit Medien zu lehren, erklärt Verena Bauer.
Mario Rodrigues: Teilnehmer aus Paderborn
Als Paderborner hat sich unter anderen der 16-jährige Mario Rodrigues unter den Bewerbern durchgesetzt. Der Schüler des Paderborner Gymnasiums Theodorianum engagiert sich als Chefredakteur der Schülerzeitung »Horizonte«. Die Pressekonferenz ist die erste Veranstaltung aus der Reihe der »Young Leader«, die der Zehntklässler besucht. Bereits zu Beginn des Wochenendes stimmen ihn die differenzierten Gespräche mit anderen engagierten Jugendlichen begeistert: »Man merkt, dass hier jeder mit Leidenschaft bei der Sache ist. So drehen sich die Gespräche am Ende des Veranstaltungstages immer noch um Politik und Pressefreiheit.«
Vor allem der Umgang mit traditionellen Medien sowie die Diskussion über »Meinungsfreiheit und Demokratie« empfindet der Schüler gerade heutzutage als unerlässlich: »Viele Jugendliche nutzen ausschließlich soziale Medien wie Facebook und Instagram. Die Auseinandersetzung mit Zeitungen bleibt da oft auf der Strecke. Außerdem ist der Kongress eine gute Möglichkeit, Jugendlichen in Zeiten von Trump und Erdogan auch kontroverse Themen näher zu bringen.«
Prof. Dr. Nikolaus Risch, Vorstandsmitglied der Heinz-Nixdorf-Stiftung, zeigt sich überwältigt vom Engagement und der Auffassungsgabe der Jugendlichen: »Die jungen Teilnehmer sind bereit, sich auch komplexen Inhalten zu öffnen und sie entsprechend zu reflektieren. Ganz im Sinne von Heinz Nixdorf beweisen sie, dass sich Engagement auszahlt und das Streben nach Wissen vor allem mit Spaß verbunden ist.«