Der Gecko Fridolin und das Theodorianum - Aus dem Deutschunterricht in der Jgst. 5

Mathis aus der 5b wurde durch die Tierbeschreibung in einer Klassenarbeit inspiriert, eine Geschichte zu beginnen (möglicherweise war die Klassenarbeit nicht interessant genug, Anmerkung der Verfasserin derselben). Schnell entwickelte sich ein höchst unterhaltsamer Schreibansatz um den kleinen Gecko Fridolin, der das große Gebäude im Herzen der Stadt Paderborn erforscht. Der junge Autor stellt uns das erste Kapitel hier zur Verfügung. Viel Spaß!

Der Gecko Fridolin und das Theodorianum

Eines Tages streifte der Gecko Fridolin durch Paderborn und kam zu einem sehr großen Gebäude. Gerade, als er auf den Platz vor dem Gebäude treten wollte, hörte er ein schrilles, lautes Klingeln und viele Menschen kamen heraus. Bei genauerer Betrachtung sah Fridolin, dass es Kinder waren, die dort aus allen Türen wuselten. Sie erinnerten ihn an wild durcheinander fliegende Schneeflocken. Aber wo kamen die alle her? Aus den Türen, das wusste er schonmal. Aber wo waren sie davor gewesen? Gab es irgendwo ein Nest? Oder einen Kinder-Produzier-Apparat? Das wollte er sich genauer ansehen. Er huschte durch eine Tür. Vor ihm erstreckte sich ein langer Flur mit großen dunkelbraunen Türen. Eine stand offen. Auf ihr befand sich ein Bild von einem zotteligen Etwas, das ihn entfernt an eine Katze erinnerte. Darunter stand die Zahl 5 mit dem Buchstaben B. Leider wusste Fridolin nicht, was das bedeutete. Er lief durch die Tür. Dort stand ein Mann. Er schrieb etwas mit Kreide an die grüne Tafel, die in dem Raum stand. Der Mann war gerade fertig mit Schreiben, als wieder so ein Schrillen erklang. Kurz darauf kamen einige Kinder in den Raum. Der Gecko suchte sich ein warmes Plätzchen auf der Heizung und lauschte dem Gebrabbel im Raum. Der Mann erzählte von „Symmetrieachsen“, dem „Symmetriezentrum“ und Spiegel im „Koordinatensystem“. All diese Begriffe sagten Fridolin überhaupt nichts.

Er schlief bereits fast ein, als er plötzlich eine Stimme hörte. „Hey, Du!“ Er schreckte auf. Die Stimme sagte: „Wie heißt du?“ Fridolin stotterte: „I-ich b-b-bin Fri-Fri-Fridolin.“ „Angenehm“, sagte das zottelige Etwas, dessen Bild er schon auf der Tür gesehen hatte. Es sagte: „Ich bin Hans-Günther der Dritte.“ Fridolin fragte: „Was ist das hier?“ „Unterricht“, sagte Hans-Günther wie aus der Pistole geschossen, „Mathematik, um genau zu sein.“ „Und… was macht man in Mathematik?“, fragte Fridolin und legte den Kopf schief. Hans-Günther antwortete: „Also, du musst dir das so vorstellen“, sagte Hans-Günther. „Die Kinder kommen hier her, damit die Lehrer ihnen etwas beibringen, kapiert?“ „Ja“, sagte Fridolin, „ich glaube schon.“ „Na dann…“, bevor Hans-Günther seinen Satz beenden konnte, klingelte es wieder.

Mathis Vogelsang, 5b