Woyzeck - Der Deutsch-LK der Q1 zu Besuch im Dortmunder Theater

Am 11.12 verschlug es den Deutsch LK der Q1 in Begleitung von Herrn Pawlak nach Dortmund, um sich die dortige Woyzeck-Inszenierung anzusehen. Am Mittag traf sich die kleine Gruppe am Paderborner Hauptbahnhof, um sich per Zug auf den Weg zu machen. Auf der Reise wurden die ersten Erwartungen an das Theaterstück ausgetauscht und die Spannung stieg stetig.

Im Gegensatz zu Woyzeck mussten sich die Schülerinnen und Schüler jedoch nicht nur von Erbsen ernähren, sondern konnten während der Wartezeit in Dortmund eine kleine Runde über den dortigen Weihnachtsmarkt drehen. Natürlich ist den Reisenden dabei auch der Anblick vom größten Weihnachtsbaum der Welt nicht entgangen. So erlebten die Schülerinnen und Schüler zwar keine Kirmes, wie es Woyzeck in Büchners Dramenfragment tut, dafür jedoch einen Weihnachtsmarkt, der sich zeigen lassen kann. Zudem reicht die Geschichte des Dortmunder Weihnachtsmarktes, der 1878 zum ersten Mal vor der Reinoldikirche veranstaltet wurde, bis zu Woyzecks Veröffentlichung 1879 zurück.

Noch immer beeindruckt von den weihnachtlichen Düften, dem guten Essen und den vielen funkelnden Lichtern ging es für den LK weiter zum Theater.  In passender Woyzeck-Manier hetzte der Kurs kurz vor Schluss doch noch herum, um den richtigen Eingang zu finden. Es gelang Herrn Pawlak und seinen Schülerinnen und Schülern jedoch noch rechtzeitig für die Einführung anzukommen.

Dann ging es auch schon los. Der Deutsch-LK betrat einen ungewöhnlichen Theatersaal, dessen Mitte eine Art Hamsterrad bildete, welches von den als Tieren verkleideten Darstellern umgeben war. Während Woyzeck als eine Art Ratte oder Beuteltier zu erkennen war, wurde aus dem Hauptmann ein Pferd, dem Doktor eine Katze und Marie erschien als Ziege. Gespannt beobachteten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihrem Lehrer Woyzeck inszeniert als Dramenthriller, in dem es sich um die viehische Vernunft und um die vernünftige Viehigkeit drehte. Es drehte sich auch wortwörtlich darum, denn das bewegliche Hamsterrad brachte Schwung in die Erzählung. Von absurden Tänzen, Nebelmaschinen über durch Helium verstellte Stimmen war alles dabei, sodass der Deutsch-LK das Theater schließlich beeindruckt verließ. Auch wenn die Meinungen hier und da auseinander gingen, waren sich die Schülerinnen und Schüler von Herrn Pawlak doch einig, dass die Inszenierung mit ihrer verwirrenden, animalischen Art den Geist des Dramenfragmentes getroffen hatte.

Da die Deutsche Bahn sich wieder einmal durch ihre einzigartige Unpünktlichkeit hervortat, blieb dem LK noch viel Zeit, um sich über das Theaterstück und die anstehende Klausur über das Dramenfragment auszutauschen. Schließlich kamen sie alle doch irgendwann müde, aber zufrieden in Paderborn an.

Anna Schmidtmann (Q1)