"Sehen können ist ein Wunder!"
"Sehen können ist ein Wunder!"
… und darum habe er als Abschluss zur Reihe zum Thema "Wunder" ein Auge gemalt, so berichtet Julian Stroiczek seinen Mitschüler:innen, welche Gedanken ihm wichtig geworden sind. Vorher haben drei Schüler des 7. Jahrgangs dem Religionskurs die Berufung des Petrus szenisch vorgeführt und wir kamen anhand dessen in ein Gespräch über das, was sich dort ereignet. Ist es wundervoll, dass Petrus mit vollen Netzen ans Ufer zurückkehrt? Oder ist es nicht eher verwunderlich, dass er sich angesichts dieses Erfolgs Jesus vor die Füße wirft? Und wie wunderbar, dass in einer anderen Geschichte jemand wieder sehen kann, der blind geworden war? Wie war das denn eigentlich vonstatten gegangen?
Zum mythologischen Gehalt der wunder-vollen Geschichten der Bibel hat eine andere Gruppe von Schüler:innen Material ausgewertet und den Begriff der Entmythologisierung kennengelernt. Und dennoch bleibt, dass das metaphorische Sprechen über das, was eben nicht gewöhnlich, alltäglich und "normal" ist, auf die Kraft des Besonderen verweist.
Aus der mitunter ermüdenden Alltagsroutine des Unterrichts waren wir in dieser Reihe - Schüler:innen wie Lehrerin - auch ausgebrochen. Selbst gesetzte Stundenziele, eigene Methoden, … ganz besonders am Anfang war das zäh und auch mal unproduktiv. Darum haben wir uns vor dem Abschluss der Reihe zusammengesetzt und ausgehandelt: Wie gehen wir jetzt weiter? Wie kann die nächste Reihe selbstbestimmter, gleichwohl auch koordinierter Lernen ermöglichen? Was sehen wir als gelungen, was als doch nicht so brauchbar an? Wir haben uns auf den Weg gemacht und "sehen" (!) optimistisch nach vorn.